Statistisches Bundesamt
Arbeitsstunde kostet 43,40 Euro in Deutschland – 30 Prozent mehr als EU-Schnitt

Deutsche Unternehmen zahlen für eine Arbeitsstunde im Schnitt 43,40 Euro. Die Arbeitskosten lagen 2024 damit rund 30 Prozent höher als im Durchschnitt der 27 EU-Staaten, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Seit 2022 habe sich beim relativen Abstand nahezu nichts verändert. Deutschland hat insgesamt die siebthöchsten Kosten. Im verarbeitenden Gewerbe (48,30 Euro) wird der EU-Schnitt um 43 Prozent überschritten, in der Dienstleistungsbranche (42,10 Euro) nur um 26 Prozent. Der EU-Schnitt liegt insgesamt bei 33,50 Euro.
Am höchsten sind die Arbeitskosten pro Stunde in Luxemburg (55,20 Euro), Dänemark (50,10) und Belgien (48,20). Am billigsten ist es für Unternehmen in Bulgarien (10,60 Euro), Rumänien (12,50) und Ungarn (14,10).
Die stärksten prozentualen Anstiege bei den Arbeitskosten gab es 2024 in Polen (+19,0 Prozent), Kroatien (+14,2), Bulgarien (+13,9) und Rumänien (+13,5). Am stabilsten waren die Kosten in Tschechien (+1,3 Prozent), Finnland (+1,8), Luxemburg (+2,1) und Belgien (+2,4). In Deutschland entsprach das Plus von 5,0 Prozent dem EU-Durchschnitt.
Die künftige Regierung aus Union und SPD hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Wirtschaftsstandort Deutschland mit Reformen wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Die hohen Arbeitskosten und Sozialabgaben gelten dabei als wichtiger Nachteil für Unternehmen in Deutschland.
